Freitag, 22. Februar 2013

Dommi 1 : Pfeiffer 1


Ich habe mich schon seit längerem nicht mehr zu Wort gemeldet. Das lag daran, dass ich viel für mein Maschinenbaustudium lernen musste und es insgesamt nicht wirklich rund lief. Inzwischen kenne ich den Grund dafür. Pfeiffersches Drüsenfieber. Schon wieder. Im November fühlte ich mich schon als Sieger über den Virus, doch jetzt der Ausgleich nach Verlängerung. 
Am besten ich erzähle alles der Reihe nach, hier ist eine kleine Zusammenfassung der letzten Wochen : Schon im Trainingslager Kroatien (25.12.-6.1.) habe ich mich nicht gut gefühlt. Es fühlte sich an als würde mein Körper während des Trainings bei 75% seiner Leistungsfähigkeit abriegeln. Ich bin nur mit Gewalt in Pulsbereiche über 160 gekommen und das auf dem Mountainbike im Gelände. Nach dem Training hatte ich den Eindruck als würde ich so gut wie gar nicht regenerieren, was in der 2. Trainingslagerwoche zu muskulären Problemen führte, die ich bis dato nur aus Erzählungen kannte.
 „So etwas hat man schonmal“ war mein erster Gedanke. Da muss man jetzt etwas kneifen und dann sieht es nach einer Entlastungswoche wieder ganz anders aus. Als ich dann aber in der anschließenden Entlastungswoche mein Herz beim Training gespürt habe und ein Gefühl wie Muskelkater im Herz hatte, dachte ich mir es ist vielleicht an der Zeit einen Arzt zu besuchen. 
Die gute Nachricht: Mit meinem Herz ist alles in Ordnung. Die schlechte Nachricht: Ich habe das Pfeiffersche Drüsenfieber letzten Sommer nicht richtig auskuriert und es flackert momentan wieder auf.
Jetzt heißt es erstmal pausieren, viel schlafen, viel Ruhe und etwas Abstand zum Leistungssport gewinnen, um dann, wenn alles gut läuft im April wieder ins Training einsteigen zu können. 
Einen ersten Schritt habe ich in den vergangenen Tagen auf Mallorca gemacht. Was eigentlich als Trainingslager geplant war, wurde für mich zu einem Urlaub. Nach 10 ruhigen Tagen auf der Insel fühle ich mich jetzt zumindest besser als vorher. Ich hoffe, dass sich dieser Trend die nächsten Wochen fortsetzt. 

Es ist nun schon etwas länger her, dass ich das letzte Mal mit dem Landesverband im Trainingslager war und einiges hat sich geändert. Zum Beispiel ist es üblich geworden, dass täglich ein Bericht verfasst wird und auf die NRWTV Fanpage gestellt wird. Auch ich musste so einen Tagesbericht schreiben. Herausgekommen ist ein etwas sarkastischer Blick auf den Alltag im Trainingslager, den ich natürlich niemandem vorenthalten möchte: 

„Die ersten Trainingstage sind absolviert und der erste Entlastungstag steht auf dem Plan. 
Welcher Tag wäre besser geeignet um einen Einblick in die Geschehnisse neben dem täglichen Training zu geben ?! 

7.51 Uhr, der Wecker klingelt. Wie jeden Morgen viel zu früh und viel zu laut. Daran ändert auch der Blick aufs Meer nichts. Um 8 gibt es Frühstück, also wird die nächstbeste Jogginghose gegriffen und der erstbeste Pulli übergestreift. Dienstkleidung. 
Man schleppt sich zum Frühstückssaal, jeder Muskel tut weh. Zu dieser Tageszeit ist der Unterschied zwischen Leistungssportler und Rentner verschwindend gering. 
Am Tisch angekommen versucht man ein halbwegs freundliches „Guten Morgen“ rauszudrücken, doch kaum einer bemüht sich um eine Antwort. Die meisten sind zu sehr damit beschäftigt in gefräßiger Stille ihre Speicher aufzufüllen und Energie für den Tag zu tanken. Den Meerblick beachtet immer noch keiner. 
Nach dem Frühstück hat jeder sein eigenes Ritual. Ein dumpfes Brummen bringt die Keramik zum beben, das war‘s dann mit Zähneputzen für heute. Gezwungenermaßen rettet man sich auf den Balkon. Achja, das Meer. Die ersten Sonnenstrahlen trauen sich heraus, eigentlich haben wir es hier gar nicht so schlecht. Das körperliche Wohlbefinden verlässt die Grenze jenseits der 60 und nähert sich wieder an zarte 20 an. 
Beste Vorraussetzungen um das Training beginnen zu lassen. Krafttraining und Schwimmen stehen heute auf dem Plan. Die Sonne steht mitten über dem Pool, der Bräunungsfaktor ist entsprechend hoch. 
Nach einem kurzen Mittagessen verschwinden die meisten auf ihre Zimmer. Lernen, Mittagsschlaf oder kulturell hochwertiges Fernsehprogramm. Eine Entscheidung zu treffen ist nicht immer leicht. Ein Geruch von Schweiß und alten Socken liegt in der Luft. Es muffelt. Es ist der gleiche Duft, wie in jedem Trainingslager. Wir sind froh, dass es endlich weiter geht. 
Nach dem Koppeltraining am Nachmittag ist der Frühabend erfüllt mit der Vorfreude auf das Abendessen. Das Hungergefühl schwillt von Minute zu Minute an, bis es kurz vor dem Abendessen seinen Höhepunkt erreicht. Man schlurft wieder gemächlich in Richtung Buffet, wo dann so mancher Essen verdrückt, dass für eine vierköpfige Familie ausreichen würde. Dementsprechend ist der Bewegungsfaktor für den Rest des Abends eher gering. 
In der Waagerechten wird der Tag resümiert und verarbeitet, manchmal dauert das etwas länger. Zum Glück muss man sich heutzutage als Trainer nicht mehr aus dem Zimmer bewegen, um Athleten ins Bett zu schicken. Danke, Facebook.  

Gute Nacht und denkt dran Jungs: Hände aus dem Maschinenraum- das gibt dicke Beine.“



IMPRESSIONEN: 


                                                                               Kroatien






                                                          Mallorca